DIE WICHTIGSTEN FACHBEGRIFFE RUND UM DIE TGA-PLANUNG

VON AUTODESK REVIT BIS VOB

Den meisten, die sich mit der Technischen Gebäudeplanung befassen, sind diese Fachbegriffe geläufig. Für Bauherren, Architekten und ausführende Firmen, die dennoch einmal etwas nachlesen möchten, haben wir in unserem Glossar die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen rund um die TGA-Planung zusammengefasst.

Unser Wissen für Ihre Projekte.

Anlagen für Prozesswärme, -kälte und -luft

Anlagen für Prozesswärme, Prozesskälte und Prozessluft stellen sicher, dass bei der industriellen Produktion die für den jeweiligen Herstellungsprozess definierten Klimabedingungen präzise eingehalten werden. Prozessluft-Anlagen sorgen für die korrekte Luftfeuchte und Luftreinheit. Prozesskälte-Anlagen kühlen die Umgebungsluft für bestimmte Prozesse ab, Prozesswärme-Anlagen erzeugen je nach Anforderung trockene Warmluft oder Wasserdampf

Autodesk Revit

Autodesk Revit ist eine bewährte Software, welche die Bauwerksplanung mit den Methoden des Building Information Modeling (BIM) unterstützt. Mit Hilfe von Autodesk Revit können Planer, Ingenieure und Architekten digitale 3D-Gebäudemodelle erstellen, BIM-Abläufe einrichten und effizient zusammenarbeiten.

AVA: Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung

Die Abkürzung AVA steht für den Prozess von Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung im Bauwesen und beschreibt drei wesentliche Dienstleistungen der Objekt- und Fachplanung. AVA umfasst die Beschreibung des Leistungsumfangs (Ausschreibung), die Beauftragung der ausführenden Auftragnehmer (Vergabe) und die Abrechnung der Leistungen nach der Bauausführung (Abrechnung). Hierfür wird in der Regel eine spezielle AVA-Software eingesetzt.

BIM: Building Information Modeling

Building Information Modeling (BIM) ist eine softwarebasierte Methode, um Bauprojekte optimal zu planen, auszuführen und die Gebäude zu bewirtschaften. Alle dafür benötigten Gebäudedaten werden digital erfasst und in ein 3D-Gebäudemodell integriert. Mit Hilfe dieser digitalen Gebäudedaten, dem so genannten digitalen Gebäudezwilling, kann ein Gebäude über seinen ganzen Lebenszyklus hinweg effizient gemanagt werden.

CFD: Computational Fluid Dynamics

Computational Fluid Dynamics (CFD), zu deutsch numerische Strömungsmechanik, sind computerbasierte, numerische Verfahren, mit denen turbulente Luftströmungen simuliert werden. Als Modellgleichungen werden dazu meist Navier-Stokes-Gleichungen, Euler-Gleichungen oder Potenzial-Gleichungen genutzt. Bei Bauprojekten lassen sich mit CFD bereits in der Planungsphase detaillierte strömungsphysikalische Effekte simulieren und ihr Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der technischen Gebäudeausstattung ermitteln

FAT: Final Acceptance Test

Der FAT ist die letzte technische Abnahme vor der Inbetriebnahme eines Gebäudes. Er erbringt den Nachweis, dass die Technische Gebäudeausstattung (TGA) alle technischen und qualitativen Anforderungen erfüllt und alle Vertragsanforderungen eingehalten wurden.

GA: Gebäudeautomation

Zur Gebäudeautomation (GA) gehören alle Einrichtungen, die gebäudetechnische Anlagen selbsttätig steuern, regeln und überwachen sowie Betriebsdaten erfassen. Dabei werden Bussysteme eingesetzt, über die alle Geräte und Systeme in einem Gebäude verbunden sind und so zentral gesteuert werden können. Ziele der Gebäudeautomation sind die Einsparung von Energie sowie die Steigerung von Wohnkomfort und Sicherheit.

GEG: Gebäudeenergiegesetz

Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Kurzform für „Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden“. Dieses Gesetz soll den möglichst sparsamen Einsatz von Energie in Gebäuden vorantreiben. Um eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen soll es darüber hinaus bewirken, dass verstärkt erneuerbare Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Gebäudebetrieb genutzt werden. Das GEG ersetzt frühere gesetzliche Vorgaben wie die Energieeinsparverordnung (ENEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG).

GLT: Gebäudeleittechnik

Der Begriff Gebäudeleittechnik (GLT) fasst alle Anlagen zusammen, welche dazu dienen, technische Einrichtungen in Gebäuden zu überwachen und zu steuern. Die Gebäudeleittechnik ermöglicht einerseits die Automatisierung und Fernsteuerung diverser Geräte und Anlagen. Andererseits werden über die Gebäudeleittechnik Messwerte und Betriebszustände erfasst, welche anschließend für eine Prozessoptimierung herangezogen und bewertet werden können. Eine GLT reduziert in großen Objekten den Wartungs- und Bedienungsaufwand und führt zu einer effizienteren Energienutzung.

Haustechnik

Haustechnik ist ein Synonym für Technische Gebäudeausrüstung (TGA). Umgangssprachlich ist mit Haustechnik meist nur die Sanitär-, Heizungs- und Klima-/ Lüftungstechnik von Wohngebäuden gemeint. Zur Haustechnik gehören daneben aber auch alle fest im Gebäude verbauten elektrotechnischen, elektromechanischen und steuerungstechnischen Anlagen.

Heizung, Heizungstechnik (Wärmeversorgung, Warmwasserbereitung)

Unter Heizungstechnik versteht man alle Funktionen und technischen Komponenten zur Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Wärmeabgabe an die versorgten Räume bzw. Anlagen. Dazu gehört der gesamte Anlagenbau mit den Bereichen Feuerungstechnik und Energiequellen (z.B. Gas, Holz, Elektro, Solarthermie, Umweltwärme oder Fernwärme), Wärmeverteilsystem, Raumheizflächen (Heizkörper und Heizflächen) sowie die Regelungs- und Steuerungstechnik. Eng verknüpft mit der Heizungstechnik ist der Bereich Warmwasserbereitung, da Heizwärmeerzeugung und Warmwasserbereitung in der Regel in einer gemeinsamen Anlage erfolgen.

HOAI

Die Abkürzung HOAI bezeichnet die in Deutschland gültige „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“. Die HOAI unterteilt die einzelnen Planungsabschnitte, die ein Architekt oder Ingenieur bei einem Bauvorhaben durchführt, in neun Leistungsphasen. Sie definiert die Inhalte dieser Leistungsphasen und legt ihren Anteil am Gesamthonorar fest. Die neun Leistungsphasen sind: Grundlagenermittlung, Vorplanung mit Kostenschätzung, Entwurfsplanung inklusive Kostenberechnung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung bei der Vergabe, Objektüberwachung und Objektbetreuung.

Kältetechnik

Kältetechnische Anlagen sind ein Teilbereich der Gebäudeklimatisierung und sorgen für die Erreichung der gewünschten Temperaturen unterhalb der Umgebungstempe-ratur in Räumen oder in Prozessen. In kältetechnischen Anlagen wird die Wärme an einem Verdampfer aufgenommen und an einem Verflüssiger wieder abgegeben. Die dabei entstehende Abwärme kann durch Wärmerückgewinnungsanlagen für ein effizientes Energiemanagement weiter genutzt oder alternativ nach außen abgeleitet werden.

Klimatechnik

Klimatechnische Anlagen regeln die Temperatur, die Luftfeuchte und den CO2-Gehalt in einem Raum auf die gewünschten oder geforderten Werte. So steuern sie die Aufenthaltsqualität in einem Raum mit. Im Vergleich zu einer reinen Lüftungs- oder Heizungsanlage kann eine klimatechnische Anlage filtern, heizen, kühlen sowie be- oder entfeuchten. Für das Raumklima in verschiedenen Bereichen (Wohngebäude, Bürogebäude, Fertigungsstätten, medizinisch genutzte Räume) gelten unterschiedliche Normen und Vorschriften, die mit Hilfe klimatechnischer Anlagen eingehalten werden können (z.B. DIN 1946-4, -6, und -7, DIN EN 15239 bis 15243, DIN EN 16798-3 oder VDI 6022).

Mechanical Commissioning

Das Mechanical Commissioning ist die letzte Phase eines Bauprojekts, bevor das Gebäude an den Bauherrn übergeben und in Betrieb genommen wird. Es stellt durch verschiedene Tests und Analysen sicher, dass alle Gebäudesysteme anforderungsgerecht funktionieren. Dabei werden unter anderem auch geplante Störszenarien durchgespielt.

Medienversorgung

Krankenhäuser, Labore und Industrieunternehmen benötigen oft spezielle flüssige oder gasförmige Medien, die aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften nur in Leitungen aus bestimmten Werkstoffen sicher transportiert werden können. Im Rahmen der Medienversorgung werden je nach chemischen Eigenschaften, erforderlichen Versorgungsdrücken etc. der geförderten Medien die optimalen Werkstoffe ausgewählt und maßgeschneiderte, sichere Rohr-, Leitungs- oder Kanalsysteme realisiert.

Potenzialanalyse

Viele technische Anlagen in Bestandsgebäuden werden energetisch suboptimal beziehungsweise hygienisch bedenklich betrieben, ohne dass Nutzer oder Betreiber dies bemerken. Durch eine technische Potenzialanalyse wird das Optimierungspotenzial für jede Liegenschaft herausgearbeitet. Hierzu wird eine technische Potenzialanalyse von erfahrenen Experten unter Einsatz von Präzisions-Messtechnik durchgeführt.

Raumautomationssysteme

Raumautomationssysteme sind ein Teil der Gebäudeautomation. Sie sind integrierte Systeme, welche die unterschiedlichen Automationsfunktionen innerhalb eines Raumes ausführen. Damit werden die Steuerung von Beleuchtung, Rollläden und Jalousien sowie Heizung und Klimatisierung in einem System zusammengefasst und können vom Nutzer einfach über ein Endgerät oder aus der Ferne bedient werden.

RLT: Raumlufttechnik

Mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) wird das Klima in einem Raum reguliert. Sie kommen in Wohn-, Büro- und öffentlichen Gebäuden sowie in Produktionsbereichen zum Einsatz. Je nach Funktionsumfang bereiten RLT-Anlagen die Raumluft lediglich auf (Umluftanlagen), minimieren durch Frischluftzufuhr und Abluftabführung Schadstoff- oder Geruchskonzentrationen und regulieren das Raumklima durch Heizen oder Kühlen sowie Be- oder Entfeuchten der Luft. Zusätzlich kann durch entsprechende qualitative Auswahl der Filtrierung und andere Maßnahmen die Luftreinheit verbessert bzw. kontrolliert werden.

Sanitärplanung

Zur Sanitärplanung gehört die Planung der gesamten Sanitärtechnik. Diese umfasst die technische Installation der Gas- und Wasserversorgung eines Gebäudes sowie die Abwasserentsorgung mit allen Leitungen, Armaturen und Objekten. Besonders zu berücksichtigen sind dabei die Themen Trinkwasserhygiene sowie aktuelle Einleitbedingungen der Kommunen für Abwasser.

TGA: Technische Gebäudeausrüstung

Die Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) umfasst alle technischen Einrichtungen, welche für die funktionsgerechte Nutzung eines Bauwerks notwendig sind und in dem Bauwerk oder den Außenanlagen verbaut sind. Dazu gehören Heizungssysteme, raumlufttechnische Anlagen, Kältetechnik, sanitäre Anlagen wie Wasser-, Abwasser- und Gasanlagen, Stromversorgungsanlagen, Aufzüge, Informationstechnik, Kommunikationssysteme, Gebäude- und Raumautomations-systeme, Feuerlöschanlagen und die Medienversorgung. Ebenfalls zur TGA zählt die Reinraumausstattung und -technik in Industriebranchen wie Pharma, Elektrotechnik oder Lebensmittelverarbeitung. Wichtige Kernthemen im Beriech der TGA sind unter anderem Energieeffizienz und Betriebssicherheit.

Trinkwasserverordnung

Die deutsche Trinkwasserverordnung regelt den Schutz des Trinkwassers in Deutschland. Ihre Vorschriften sollen die Genusstauglichkeit des Trinkwassers gewährleisten und die menschliche Gesundheit vor Gefährdungen durch verunreinigtes Wasser schützen. Durch die Trinkwasserverordnung werden bereits in Mehrfamilienhäusern mit mehr als zwei Parteien diverse Überwachungsmodalitäten erforderlich.

VOB: Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ist in Deutschland die Grundlage für Verträge zwischen Bauherren und Baudienstleistern. Sie enthält allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen, allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen und allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen. Klar und verbindlich für alle Vertragsparteien geregelt werden dadurch Themen wie Bauverzug, Mängelmanagement, Bedenken durch Projektbeteiligte, Rechnungsprüfung, Aufmaßermittlung, Protokollierung, Abnahmen, technische Grundlagen für die jeweiligen Fachgewerke oder sonstige Anliegen. Für öffentliche Bauvorhaben ist die VOB verpflichtend, bei privaten Bauprojekten wird sie ebenfalls häufig angewandt.

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